Zeitung für: Dreigliederung des sozialen Organismus | Geisteswissenschaft | Zeitgeschehen
WTC7 wurde gesprengt
«Wo waren Sie am 11. September?“ fragt Dr. Daniele Ganser häufig die Zuhörer bei seinen Vorträgen. Und obwohl dieses Ereignis nun schon mehr als anderthalb Jahrzehnte zurückliegt, wissen die meisten dennoch, wo sie an diesem schicksalhaften Tag gewesen sind. Die Jüngeren im Publikum können diese Frage jedoch beim besten Willen nicht beantworten, weil dieser Tag in den Tiefen der Kindheit steckt, die mit dem Erinnerungsvermögen nicht mehr erreichbar sind. Ganser macht seinen Zuhörern und sich selbst bei dieser Erkenntnis immer wieder bewusst, dass mittlerweile eine Generation herangereift ist, die in die Welt nach 9/11 hineingeboren wurde — eine Generation, die es gar nicht anders kennt, als dass sich die Welt im „War on Terror“ befindet.»[1]
«Der Fernseher lief! Seine Geräusche drangen durch die Tür meines Kinderzimmers in unserer Altbauwohnung in München. Draußen allerdings helllichter Sonnenschein. Schließlich war es noch früher Nachmittag. Und dennoch lief der Fernseher! Ein laufender Fernseher am Nachmittag? Mein achtjähriges Ich erkannte, dass irgendetwas nicht stimmen konnte.
So öffnete ich die Zimmertür und tapste ins Wohnzimmer, in dessen Ecke das fette, klobige Ding stand, ein damals üblicher Röhrenfernseher. Auf dessen Mattscheibe flimmerten zwei brennende Türme, die ich zuvor noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Ich wusste das, was ich sah, nicht so recht einzuordnen. Ich kannte diese Stadt nicht, ich wusste nicht, um welche Türme es sich handelte.
Kurz danach wurde eine Wiederholung eingeblendet, die ein Flugzeug zeigte, welches direkt in einen dieser Türme flog. Wieder kurze Zeit später stürzten diese Türme in sich zusammen. Und plötzlich, da sah man diese Stadt mit den großen, quadratischen Glasgebäuden in einen dichten Rauch gehüllt.
Meine Erinnerungen an diesen Tag werden ab hier sehr bruchstückhaft. Was ich noch weiß, ist, dass der Fernseher noch den ganzen restlichen Tag lief. Wir probierten die unterschiedlichen Kanäle aus, um zu sehen, ob denn wirklich überall über diese Ereignisse berichtet wurde. Und tatsächlich! Bis auf ein Fußballspiel im ORF oder so ähnlich, berichteten alle Sender unisono über das, was auf der anderen Seite des Atlantiks geschah.»
Nicolas Riedl, Jahrgang 1993
[1] Alle Zitate auf Seite 1: www.rubikon.news
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